Ritter wehinger zu sigmundsried

 


 

Die Ritter Wehinger  im Obergricht

Laudegg und Sigmundsried




Über Veit von Wehingen sind wir eingehender unterrichtet. Er hatte seinen Wohnsitz in Glurns hier wurden auch seine Kinder geboren. Unbekannt ist allerdings seit wann er in Glurns sesshaft war und von wo er hierher zugezogen ist. Da aus früheren Zeiten keine Nachricht bekannt ist, dass Wehinger im Vintschgau ihren Wohnsitz gehabt haben ist sicher die Vermutung nicht abwegig, dass ihre Ansiedlung dort mit den Ereignissen des Engadiner Krieges im Jahre 1499 zu sehen ist. Während dieses Krieges wurde das Städtchen Glurns vollständig zerstört (Schlacht an den Calven Feldern am Westrand der Stadt). Der Wiederaufbau nach Plänen von Jörg Kölderer des Baumeisters Kaiser Maximilians hat sich über mehrere Jahre hingezogen. Das Städtchen am Eingang zum Taufer und Münstertal wurde zu einer Grenzfeste gegen Engadin ausgebaut mit Ringmauer drei Befestigungstürmen Wehrgängen und Graben die heute noch erhalten sind. In einer solchen Grenzfestung musste selbstverständlich auch Militär angesiedelt werden und die Söldnerhauptleute Conradin Spergser, kurz Conradin von Glurns genannt und Veit von Wehingen müssen sicher dieser Besatzungstruppe zugerechnet werden.Wiederholt hören wir auch dass gerade in Glurns und im Vintschgau in späteren Jahren Söldnerhaufen angeworben und zusammen gestellt worden und von hier nach den verschiedenen Kriegsschauplätzen abmarschiert sind. Seit der erzwungenen Abdankung Erzherzog Sigmunds 1488 war Kaiser Maximilian selbst Landesfürst in  Tirol. Wiederholt wird erwähnt daß Veit von Wehingen als Kriegsmann in seinen Diensten gestanden hat 1524 erscheint Veit zum ersten Male auf einem offenen Landtag in Tirol und dann wiederholt bis zu seinem Tode. Er wird dort als Ritter bezeichnet.



Schon bald nach dem Ableben Kaiser Maximilians den 1.  1519 flackerten in  Tirol Unruhen auf die auf mancherlei Ursachen zurückgeführt werden können. Verstärkt wurden diese Unruhen durch das Eindringen der lutherischen Lehre auch in diesen Landesteil und dem Streben nach den neuen Freiheiten. Aufrührerische Bauern aus der Gegend von Meran, Lana und Tisens haben den Aufruhr 1524 vom Etschtal nach Süden ins Nons- und Sulztal getragen. Mit allen Mitteln haben die Regierung und der Bischof von Trient versucht, ein Ausweiten des Aufstandes zu verhindern. Als ein glücklicher Umstand wurde die Tatsache angesehen, dass gerade im Sommer 1524 der Söldnerhauptmann Conradin Spergser von Glurns in dieser Stadt 2000 Knechte angeworben hatte und diese nun im Dienste Kaiser Karls V. nach Italien führen wollte. Conradin wurde ersucht, auf dem Wege nach Mailand die aufrührerischen Bauern im

Nons- und Sulztale niederzuwerfen und zu bestrafen. Die Hoffnungen auf diese Hilfe haben sich jedoch nicht erfüllt, Conradin hat seine Landsknechte Anfang September nicht über das Sulztal, sondern direkt nach Mailand zum kaiserlichen Oberbefehlshaber Fernando dÀvalos, Marchese von Pescara, geführt.Veit von Wehingen von Glurns war der andere Hauptmann, der in kaiserlichen Diensten das Kriegsvolk von Glurns nach Italien überführen musst.In den nächsten drei Jahren begegnen wir ihm auf dem italienischen Kriegsschauplatz unter dem Befehl des Söldnerführers Georg von Frundsberg. Hier hat er am 24. Februar 1525 an der Schlacht um Pavia teilgenommen. 1526 ist er von Tirol aus mit Georg von Frundsberg erneut über die Alpen gezogen, und schließlich hat er am 6. Mai 1527 an der Erstürmung Roms teilgenommen. Der Chronist berichtet, daß Veit von Wehingen bei den ersten war, die die Stadtmauer überstiegen haben. Nach der Einnahme der Stadt und der Übergabe der Engelsburg am 7. Juni 1527 wurde Veit mit seinem Fähnlein deutscher Knechte am 8.Juni 1527 in die Engelsburg verordnet, um den Papst, die Kardinäle und die anderen Gefangenen zu bewachen.

Am Fieber schwer erkrankt, ist er im September dieses Jahres über Narni und Ferrara heim in die Grafschaft Tirol gezogen. Trotz seines Geleitbriefes haben ihn die Venezianer ausgeraubt. Ergänzend berichtet Reissner, daß Veit der italienischen Sprache mächtig war, daß ihm die Untreue der „Wahlen“ und das Land wohl bekannt waren und daß er auch die Ungerechtigkeiten und Intrigen durchschaut habe. Mit der Erstürmung Roms scheint die aktive soldatische Laufbahn Veits ihr Ende gefunden zu haben. Sicher hat das ››Fieber« dauerhafte Spuren an seiner Gesundheit hinterlassen. Es darf nicht vergessen werden, daß eine sehr große Zahl von Hauptleuten und Söldnern an Pest und Malaria gestorben sind. Wir begegnen Veit aber weiterhin bei der verwaltungsmäßigen Erledigung von militärischen Aufgaben. Um seiner redlichen und treuen Dienste willen, die er Kaiser Maximillian I., Kaiser Karl V. und Erzherzog Ferdinand in Feldzügen und sonst getan hat und noch wohl tun mag und soll, hat ihm Erzherzog Ferdinand am 22.Juli 1525 die Pflege auf Laudeck bis auf Widerruf übertragen. Als Burghut hat er 150 rheinische Gulden erhalten, die aber noch am selben Tage auf 200 Gulden aufgebessert wurden.

Die Burg Laudegg-Laudeck erhebt sich auf einem Felsen über dem oberen Inntal beim Dorf Ladis in 1236m Höhe. Diese Lage ist aus strategischer Sicht besonders günstig. Wehrtechnische Überlegungen mögen auch der Grund für die Verpfändung an einen erfahrenen Kriegsmann gewesen sein. Seit 1499 hatte Caspar von Maltiz diese Pfandschaft inne und nach seinem Tode 1513 sein Sohn Ulrich. Ulrich wurde 1525 als Pfleger auf die Feste Ehrenburg versetzt. Die Pfandverschreibung von 2600 rheinische Gulden wurde von Veit

Abgelöst. Am 23.Juli 1525 hat er einen Revers als Pfleger ausgestellt.

1406 hatten die Appenzeller die Burg Laudeck samt dem Dorf Ladis niedergebrannt. Die Burg wurde zwar behelfsmäßig wieder aufgebaut, auch wurden im Laufe der Jahre kleinere Ausbesserungen ausgeführt. Der bauliche Zustand hat sich aber immer mehr verschlechtert, besonders in den Jahren nach 1470. Als unmittelbare Ursache hierfür muß der Befehl des baufreudigen Erzherzogs Sigmund von 1471 angesehen werden, den ›Turm« im nahegelegenen Ried umzubauen. Alle Frondienste, die bisher eigentlich für den Erhalt der Feste Landeck vorgesehen waren, mussten nun zum Bau und Erhalt des neuen Bauwerks verwendet werden, das den Namen Sigmundsried erhielt. Schon 1498 hat sich der Pfleger Hans von Annenberg beklagt, daß das Gesloss Lawdekg gantz pawfellig sei. Es kann daher nicht verwundern, dass die ganze Anlage im Engadiner Krieg 1499 erneut eine leichte Beute der eingebrochenen Eidgenossen geworden ist. Dem neuen Pfandinhaber Caspar von Malitz wurden zunächst 500 Gulden für den Bau bewilligt und 1510 noch einmal 143 Gulden. Er besserte nicht nur die alte Burg Laudeck aus, sondern er modernisierte und vergrößerte sie auch. Weitere Mittel wollte und konnte die Kammer nicht aufbringen, und dieser Zustand hat sich in der Folgezeit, von kleineren Beträgen abgesehen, nicht gebessert.

Veit von Wehingen durfte 1526 noch einmal 200 Gulden verbauen. 1529 berichtet er an die Regierung nach Innsbruck, dass der Turm auf Laudeck ganz baufällig und verkommen sei; die Gefängnisse im Turm seien verfault, der ganze Turm sei so verwahrlost, zerfault und verkommen, dass niemand mehr dort hinein wolle. 1533 erhielt Veit 31 Gulden und in den Jahren darauf die Beträge von 52 Gulden, 50 Gulden und 150 Gulden als Baukosten bewilligt.

Der Kriegsmann Veit scheint jedoch alle bewilligten Mittel zum Ausbau der Wehranlage verwendet zu haben. Die Wohnräume auf der Burg müssen sich nach wie vor in einem menschenunwürdigen Zustand befunden haben. 1534 berichtet Veit erneut an die Regierung über diesen Zustand. In seinem Schreiben heißt es unter anderem:   dieweil ich nit mehr dann ain klaine  stuben auf Laudegkh hab dar inn ich weib, kind erhalten und zuzeitt die gefanngnen sein müssen, das ain gannz heschwerlich ding ist, sonderlich wintter zeitten, der ain kumbt aussm holz, der ander ausm regen, der dritt vom vieh und also ain gešchmah und tampf obeinander in der stuben wirt, das niemand bleiben mag. So hab ıch nit mer dann ain klain keller dar inn zway fass wein mugen ligen. Ist an E. G. mein undterthenig bit, die wellen mir gn. bewilligen ain Pawheusl bey dem Pawstadl zu machen, dar inn ich die eehalten (Dienstbo-

ten) und ain milch und kraut keller haben mag. Welches bis in 200 Guldin gesteen wurd, damit ich nit also ellendlich in ainer stuben obeinander steckhen und gefanngen ligen müss. So ist der

prunnen auf Lawdeckh gar zerganngen und erfault...... Die genannten 200 Gulden erforderliche Baukosten wollte Veit vorstrecken. Auf seinen Vorschlag ist die Raitkammer jedoch nicht eingegangen.

Auch in den folgenden Jahren wurden von der Regierung keine weiteren Mittel bewilligt. 1544 berichtet Veit daher wieder nach Innsbruck, daß er bereits des öfteren die Baufälligkeit der Burg angezeigt hätte und das ainem phleger nit wol muglich ist, dar inn zu wonen. Im Schloß hat es immer nur einen beheizbaren Raum gegeben, zudem war der Ofen in einem so schlechten Zustand, daß so man die Stube wärmen will, alltag ain halb claffter scheiter haben mueß. So sein die prunnen rör und das prunnen pet, dergleichen die tachung auf dem stadl und raisstal so gar ehrfault, das ich kain wasser mer zum schloss gehaben, das nit umbgangen, sonder alles gepessert mueß werden, will man annderst solichs nit gar zergeen lasen. Von

einer wohnlichen Burg oder einem komfortablen Schloß kann hier sicher nicht gesprochen werden, ebensowenig von einer Fürsorge der Regierung für die Diener des Landesfürsten. Eine Kommission schätzt die Kosten, die für die Errichtung einer separaten Wohnung im Turm für den Pfleger erforderlich wären, auf 300 Gulden. Den doppelten Betrag hatte Veit bereits schon vorher auf Laudeck verbaut. Er macht auch Vorschläge, wie diese 300 Gulden aufzubringen wären. Er schreibt, daß man zur Errichtung einer solchen Wohnung die Kapelle einschlagen und umb ettlich werchschuech erhöhen müsse. Als erfahrener Kriegsmann macht Veit wertvolle Vorschläge zur Wiederaufrichtung der Feste, er zeigt Mittel und Wege zur Aufbringung der Kosten. Er betont, daß er dabei nicht persönliche Interessen verfolge,

sondern nur das Wohl und die Sicherheit des Landes; er selbst habe davon nur Mühe. Es folgen die üblichen Kommissionen, Berichte und Eingaben, die aber den zunehmenden Zerfall der Feste nicht verhindern können. Geldmittel werden von Innsbruck auch jetzt nicht bewilligt.

Die Wohnungsfrage konnte in der Zwischenzeit allerdings auf andere Weise gelöst werden. Wie wir gesehen haben, hat Erzherzog Sigmund den Turm im nahen Ried im Jahre 1471 zu einem wohnlichen Schloß umbauen lassen. Seit 1481 hatten die Schrofensteiner das Schloß im Pfandbesitz. 1532 nun musste Sigmund von Schrofenstein das Pfand zurückgeben, und König Ferdinand I. hat es seinem Kammerdiener Martin Pedrot erblich verschrieben. Von ihm hat es Veit von Wehingen gekauft. Jedenfalls hat Veit die letzten Jahre seines Lebens in diesem Schloß gewohnt. Es kann kein Zweifel daran bestehen, daß er die Ausmalung und Verschönerung der Eingangshalle veranlasst hat. Blumen- und Früchteranken zieren die Decke des Kreuzgewölbes. An der Wölbung über dem Rundpfeiler in der Halle des Erdgeschosses befindet sich unter anderen auch das Wehinger-Wappen. Bis zum Aussterben ist das Schloss im Eigenbesitz der Familie geblieben. Diese durfte sich, so wie auch die späteren Eigentümer,

mit dem Prädikat »von Sigmundsried« nennen. 1546 ist Veit gestorben. Seine Söhne haben den Kampf des Vaters für die Erhaltung der Burg Laudeck weitergeführt. Die Burg hat schließlich nur noch als Lagerraum gedient.

Die Verwaltung der kleinen Herrschaft Laudeck war offensichtlich von keinen besonderen Ereignissen begleitet. Neben seinen Bemühungen um die militärische Sicherheit der Herrschaft ist kaum etwas über andere Tätigkeiten Veits im zivilen Bereich überliefert. Erhalten ist ein Bericht an die Regierung aus dem Jahre 1534, in dem er aufführt, was jeder einzelne Ort des Gerichts Landeck zum unterhalten der kuken nach Innsbruck beisteuern mußte. Insgesamt mußte das Gericht 100 Küchenschafe liefern oder aber 1 Pfund Perner je fehlendes Schaf. Seit Ende des l6.]ahrhunderts wurde diese Naturalienlieferung ganz in Geldleistungen umgewandelt. 1540 berichtet der Salzmaier von Hall an die Regierung über Differenzen, die zwischen dem Ort Prutz und dem Pfleger von Laudeck, Veit von Wehingen, wegen einer Au

entstanden waren. Richter in Laudeck und Prutz waren schon seit vielen Jahren die wahrscheinlich aus der Gegend von Regensburg stammenden Payr von Thurn. Sie haben für den Pfleger Veit auch den gesamten „Kanzleidienst“ und die Schreibarbeiten erledigt.

Seine Kenntnisse und Erfahrungen auf militärischem Gebiet hat Veit als kaiserlicher Rat und oberster Feldzeugmeister dem Landesfürsten zur Verfügung gestellt. Auf einer Wappenscheibe vom Jahre 1538 aus Schloß Sigmundsried nennt er sich selbst: Röm. Kais. May. Rat, oberster Feldzeugmeister und Pfleger zu Laudegg. Als Feldzeugmeister der ober- und

vorderösterreichischen Lande führte ihn sein Weg gelegentlich auch nach Schwaben. Im ]ahre 1536 ersucht Ferdinand I. den Herzog Ulrich VI. von Württemberg, seinem obersten Feldzeugmeıster Veiten von Wehingen behülflich zu sein in dem Fürstentum Württemberg 1000 gute Knechte anzufwerben, die für den Krieg gegen den König von Frankreich benötigt wurden. Eine schwere Aufgabe, da der erst 1534 in sein Herzogtum Württemberg zurückgekehrte Herzog die Lieferung von Pulver und die Entsendung von Büchsenmachern bereits abgelehnt hatte und viele seiner Untertanen früher schon in französischen Diensten gestanden hatten und daher mit dem König von Frankreich sympathisierten.

Erhalten sind auch Berichte an den und vom Feldzeugmeister Veit über die Neuanfertigung von Büchsen, Falkonetten, Falkonen (kleinere Geschütze), Doppelkarthonen (größere Geschütze) und anderes durch Meister Gregor Löffler. Und 1541 bittet der Zeugsverwalter zu Breisach, Philipp Layminger genannt Löffler, um Entschädigung für seine vielen Reisen nach dem drei Meilen entfernten Ensisheim zum dortigen Zeughaus, die er seit acht Jahren auf eigene Kosten unternommen, sowie für seine Reise, die er 1535 auf Befehl des obersten Feldzeugmeisters Veit von Wehingen nach Feldkirch gemacht, um dort eine Werkstätte zum Gießen etlicher Geschütze herzustellen.

1542 hat Veit von Wehingen einer Kommission angehört, die über den Zustand des Schlosses Naudersberg berichtet hat. In einem Bericht vom 1.Dezember 1545 macht der Hofbaumeister Veit von Wehingen auf die Baufälligkeit des Achati-Turmes in Innsbruck aufmerksam. Wegen seiner Geschicklichkeit und Tapferkeit wurde der kaiserliche Rat Veit von Wehingen 1545, ein Jahr vor seinem Tode, zum Regenten von Tirol ernannt. Veit von Wehingen war verheiratet mit Francesa de Castiono. Im Schrifttum wird der Name auch als »de Cassian«, oder »Castian«, oder ››Cosena« wiedergegeben. Diese Frau hat

sehr wahrscheinlich einem italienischen Geschlecht angehört, über das wir nichts Näheres wissen. Veit selbst war ja, wie wir gesehen haben, der italienischen Sprache mächtig und mit den Verhältnissen in Italien vertraut. Francesca war die Mutter seiner Söhne, die in Glurns geboren wurden. Bei dem viergeteilten Wappen, das Veit später verwendet, dürfte es sich aller

Wahrscheinlichkeit nach um ein Allianzwappen handeln. Die schräggestellte Mauer mit den drei welschen Zinnen in Feld2 und 3 wäre dann das Wappen der Familie »de Castiono«.

Wahrscheinlich nannte sich Francesca nach dem Ort Castione bei Mori, südlich von Trento. Christoph war der älteste Sohn, der immer vor seinen Brüdern Karl und Hans Franz genannt wird. Er war für die geistliche Laufbahn vorgesehen, wozu ein abgeschlossenes Studium erforderlich war. Über ihn sind wir durch die Unterlagen im Domkapitel-Archiv zu Brixen ausführlich unterrichtet.

Am 2O.]anuar 1528 ist der Domherr und Scholastikus Sebastian Stammler in Brixen gestorben. Beim Tod eines Domherrn in einem ungeraden Monat stand das Besetzungsrecht dem Papst zu, ansonsten dem Domkapitel. In Wirklichkeit wurde das päpstliche Recht jedoch durch den Kaiser ausgeübt. Bereits am 31.]anuar 1528 hat die Statthalterei in Innsbruck daher dem Domkapitel mitgeteilt, König Ferdinand wolle das freigewordene Kanonikat an Christoph von Wehingen verleihen. Zwei Wochen später, am 17. Februar 1528, hat daraufhin der Prokurator des Klerikers und Schülers Christoph, dessen Onkel Bernhard von Wehingen, der Abt in Marienberg, Kanonikar und das Amt des Scholasters verlangt. Er und der Vater des Aspiranten haben dem Domkapitel versprochen, Christoph werde die Präbende nicht eher beanspruchen, bis er sich als Doktor oder Lizentiat qualifiziert habe. Die anderen persönlichen Aufnahmebedingungen des Bewerbes, so die eheliche Geburt und die adelige Abstammung, wurden durch den Geburtsschein und die Bezeugung des Barthlme Widmann von Glurns nachgewiesen. Trotz seiner Minderjährigkeit hat Christoph das Kanonikat erhalten, jedoch ohne Anspruch auf die Pfründe. Die Scholastrie wurde ihm verweigert, da ein Scholastikus bereits Domherr sein musste. Nachdem der Anfang seiner geistlichen Laufbahn so gesichert war, läßt sich der Weg des Christoph durch seine weitere Ausbildung erkennen.

Am 2.]uli 1529 hat er sich an der Universität Ingolstadt immatrikulieren lassen. Der Eintrag in der Matrikel lautet: Christophorus a Wehingen nobilis, auctoritate apostolica magister protbonotarius apostolicus comes palatinus Tıidentirıensis et Brixínensis ecclesiarum catbedmlium canonicus minorennis. Als Taxe hat er 2Gulden bezahlt. Sicher beruht dieser Eintrag allein auf Angaben des Studenten Christoph selbst. Wie weit sie in ihrer Gesamtheit

der Wirklichkeit entsprechen oder nur ein angestrebtes Ziel andeuten sollen, kann mangels anderer Unterlagen nicht endgültig beurteilt werden. Jedenfalls kann der Nachweis nicht erbracht werden, daß Christoph auch Domherr in Trient war. Eine solche Aussage wird auch später nicht mehr wiederholt. Über Christophs Studienzeit in Ingolstadt fehlen nähere Hinweise.

Am 29.0ktober 1532 wurde er vom Gerichtsherrn von Glurns, Jakob Trapp, auf die Pfarre Glurns präsentiert. Jakob Trapp hebt hervor, daß Christoph von Wehingen, Domherr in Brixen, dem studio unifversali obliege. Am 14.April 1533 schreibt sich Christoph zusammen mit seinem Bruder Hans Franz an der Universität Wien ein. Christophorus a Wehingen Vallis Venustae nob. ecaclesiae cathedralis Brixinensis canonicus. Taxe I2 sol. den.

Von einem Kanonikat in Trient ist hier nicht mehr die Rede. joannes Francıscus a Wehingen Vallis Venustae nob. Tyrolensis. 7. sol. den. Als Herkunft geben beide den Vintschgau an. Dort in Glurns wurden sie geboren. In Wien hat Christoph auch die Vorlesungen des Mag. Lucas Guetenfelder (Agathopredinus) besucht, so 1534 dessen Vorlesungen über die »Officia Ciceronis«. In der Wiener Hofbibliothek wird der Codex 9579 aufbewahrt, der Annotationes

doctissimi viri mag. Luce Agathopedini in officia Ciceronis enthält, a me Christophoro Wehingero diligentissime collecte 1534. Durch Christoph erhalten wir so Kunde über die Art der Vorlesungen des Magisters Guetenfelder (†22.Juli 1562). Trotz kaiserlicher Fürbitte erlaubte das Kapitel auch jetzt noch nicht den Bezug der halben Pfründe zur Weiterführung des Studiums. Es wurden ihm 1533 jedoch 30 Gulden aus Gnade zugebilligt. Am 5. Oktober 1535 finden wir die beiden Brüder in Freiburg im Breisgau immatrikuliert. Christophorus ah Wehingen, clericus canonicus Brıainensis, joannes Fmnciscus ab Wehingen, laicus, fmtres ex Athesinık. In Freiburg hat Christoph seine Studien beendet und

das Doktordiplom erhalten. Dieses Diplom hat er am 12. August 1537, wie versprochen, dem Domkapitel vorgelegt. Er wurde daraufhin zum Bezug der Präbende zugelassen, die Würde eines Domherrn wurde ihm versagt, da er noch Minorist war und das vorgeschriebene Subdiakonat noch nicht erlangt hatte.

Christophs Interesse an der geistlichen Laufbahn scheint aus Gründen, die uns nichtbekannt sind, merklich nachgelassen zu haben. Am 23. Oktober 1538 hat er zu Gunsten seines Bruders Karl resigniert. Diese Resignation auf das Kanonikat wurde vom Kapitel jedoch nicht angenommen, da Karl noch nicht habilis, qualifiziert war. Auch eine weitere Resignation zu Gunsten des Gregor Seidl am 18. Dezember 1538 wurde aus den gleichen Gründen nicht angenommen. So hat Christoph schließlich am 1. Februar 1539 dem Kapitel gegenüber auf das Kanonikat frei resigniert. Seine geistliche Laufbahn war nun zu Ende. Über den Bruder Karl, zu dessen Gunsten Christoph 1538 resignieren wollte, konnte nichts Näheres ermittelt werden. Mayrhofen nennt ihn den Ehrwürdig Herr. Vielleicht ist er identisch mit dem Carolus a Wehingen laicus dioc. Tironensis, der sich am 21. November 1536 an der Universität Freiburg

im Breisgau hat einschreiben lassen. Zunächst war Christoph wohl an der Verwaltung der Herrschaft Laudeck beteiligt. Eine ausdrückliche Verschreibung der Pfandschaft an ihn ist nicht erhalten. Von ihm liegt aus dem

Jahre 1546 ein Bericht vor, in dem er bittet, zwei Geschütze auf Laudeck zu belassen, da wir im gericht Lafwdegg täglich engadeinıschen uherfals bei diesen gefärlichen leuffen gewartig und sorgen muessen, aber im gedachten Gericht khain andere maur oder wegs, denn dıses klaine geschütz darzue wir zueflucht haben möchten. Und ein Jahr später berichtet er wieder, dass sich der Zustand des Schlosses immer mehr verschlechtere. Wenn aber keine Abhilfe geschaffen würde, möge man ihm erlauben, vom Schloß abzuziehen. Er fährt fort: Darin ich weder pach oder andern ofen inn der stuben, auch khainen tennen mer auf dem stadt hab, darauf ich sicherlich oder on verschüttung des korns dröschen müge. So ist auh sonnst das schloß inn allweg so pafwfellig und ubl gegen dem schrofen hinaus versorgt, das ich khain stund sicher 'wann mir meine khinder fefaltn oder anders hinab falt, daz ib dann E. G. on ain hesiht nit alles verzöllen

khan. Christoph redet hier von seinen Kindern.

Bis 1554 folgen, wie bisher auch, Kommissionen, Besichtigungen und Berichte. Am baufälligen Zustand der Burg Laudeck ändert sich dadurch nichts. Vermerkt wird aber, dass der Pfleger von Laudeck nunmehr im Schloß Sigmundsried wohne. Nach 1550 ist Christoph aus dem oberen Inntal weggezogen und hat sich in der Umgebung von Innsbruck niedergelassen. Der Schriftwechsel wegen der Burg Laudeck wird fürderhin vom Pfleger Hans Franz von

Wehingen geführt. Auf Bitten Erzherzog Ferdinands hat ihm Ferdinand I. am 24.April 1549 die Pfleg Laudeck auf zehn Jahre verschrieben. 1559 erfolgte eine Verlängerung auf weitere fünf Jahre, und am 24.]anuar 1562 wiederum.

Seine Hälfte am Schloß Sigmundsried hat Christoph 1550 an seinen Bruder verkauft und gleichzeitig die Ansitze Freudeneck und Wohlgemutsheim bei Baumkirchen in der näheren Umgebung von Hall in Tirol erworben. Aber auch hier scheint Christoph, aus welchen Gründen auch immer, keine dauernde Bleibe gefunden zu haben. Wiederholt hat sein Bruder Hans Franz helfend eingreifen müssen, auf Dauer konnte dieser Besitz aber dennoch nicht gehalten werden. 1557 wurde er wieder verkauft. Christoph scheint wieder ins obere Inntal gezogen zu sein, denn 1571 begegnen wir seinem Namen als Pflegeverwalter von Laudeck in einem Befehl Erzherzog Ferdinands II.

In der Nähe des Schlosses Laudeck, oberhalb des Dorfes Ladis, entspringt eine heilsame Quelle, deren Wasser auch Kaiser Maximilian hat untersuchen lassen. Nach dem Befund war es aines der allerhailsamisten in gantz Teutschland. Am 3O.]uni 1571 erhielt Christoph nun den Befehl, täglich einen vertrauten Boten mit einem Pitrich voll Sauerbrunnenwasser nach Innsbruck abzufertigen. Es wurden ihm ausführliche Anweisungen über die Reinhaltung des Pitrich und dessen Verschluß gegeben. Nur bei Nacht oder in der Kühle sollte der Bote gehen, damit das Wasser immer frisch ankomme. Diese Wasserlieferungen waren für den kranken Prinzen bestimmt.

Auf Grund seiner Ausbildung war Christoph sicher eher geeignet als Mitglied und Rat in der Landesregierung. Er wird daher als oberösterreichischer Regimentsrat und Regent wiederholt erwähnt und ist als solcher 1573 in Innsbruck gestorben. Er war verheiratet mit Anna Halbsleben, der Tochter des Georg Halbsleben und der Anna Vintler von Plätsch. Die Halbsleben oder Mediavita waren ein altes Brixener Bürgergeschlecht. Seit 1477 erscheinen sie

unter dem Brixener Adel. Sie standen vorwiegend in Diensten des bischöflichen Hofes zu Brixen. Nach Mayrhofen sollen aus dieser Ehe zwei Söhne hervorgegangen sein, Hans Ulrich, der ledig starb, und Hans Philipp, der im Kindesalter aus dem Leben schied. In den Fußstapfen seines Vaters Veit als Pfandinhaber und Pfleger der Herrschaft Laudeck begegnen wir längere Zeit hindurch dem Sohn Hans Franz. Auch er hat, wie wir bereits gesehen haben, seine Ausbildung an den Universitäten Wien und Freiburg zusammen mit

seinem Bruder Christoph genossen. Darüber hinaus hat er 1539 auch noch die Universität Bologna besucht. Seit Juli 1550 war er wahrscheinlich alleiniger Eigentümer des Schlosses Sigmundsried, da Christoph ihm seine Hälfte verkauft hatte. Dies mag auch der unmittelbare Anlaß dafür gewesen sein, daß er für sich und seine Frau Magdalena Schurff Wappenscheiben hat anfertigen lassen, die zunächst in der Kirche zu Ried und dann im Schloß Sigmundsried angebracht waren.

Seit 1549 war er Pfleger und Pfandinhaber von Laudeck. Auch er war bestrebt, diese Burg in ihrer Bausubstanz zu erhalten und zu bessern. Aber auch ihm war kein durchgreifender Erfolg beschert. Kommissionen haben die Baukosten für die Erhaltung der Burg zunächt auf 600 bis 700 Gulden angesetzt und später auf 1200 Gulden. Hans Franz war bereit, 1000 Gulden vorzustrecken. Nach Jahren endlich, am 16.Juni 1557, erhielt er tatsächlich die Genehmigung, 1000 Gulden an der Burg zu verbauen. Dieser Betrag, über den Rechnung gelegt werden mußte, hätte dann auf den Pfandschilling geschlagen werden sollen. Als freies Hilfsgeld erhielt er 200 Gulden. Es kann mit Bestimmtheit nicht angegeben werden, welche Arbeiten an der Burg in Wirklichkeit ausgeführt worden sind, denn entsprechende Rechnungen sind nicht vorhanden. Gerade aus diesem Grunde hat es später bei der Übernahme der Pfandschaft 1573 durch Christoph von Knillenberg und 1608 durch Christoph Vintler von Plätsch Auseinandersetzungen gegeben. Schon früh begegnen wir Hans Franz am Hofe des Landesfürsten. Zuletzt war er kaiserlicher Rat und Regent in Innsbruck.

Am 21.Juni 1550 hat Christoph von Wehingen das Schloß Wohlgemutsheim und den Sitz Freudenegg von Barbara, der Tochter des Jochhans Valgker von Steinaprunn zu Leiben und der Barbara Rainoltin gekauft. Ihr zur Seite stand als Prokurator ihr Gatte Mathias von Neidegg. Ein weiterer Kaufbrief über den gleichen Kaufgegenstand wurde ausgestellt am 2.]uni 1555. Eine Begründung für diese Ausstellung wird nicht angegeben. Ein späterer Vermerk auf der Rückseite der Urkunde spricht die Vermutung aus, dieser neue Kaufbrief sei erforderlich gewesen, dahero dieser 1550 aufgericbte brief nit effectum

khomen sein wirdt. Möglicherweise aber liegt die Ausstellung eher in der Tatsache begründet, daß in der Zwischenzeit der erste Gemahl der Barbara, Mathias von Neidegg zu Rana, gestorben war und Barbara mit Hans Adam von Zinzendorf, Obrister Erbjägermeister in Östereich unter der Enns, eine neue Ehe eingegangen war. Barbara Volkrain verkauft das Schloß Wohlgemutsheim mit allen Rechten und dem Zubehör, so lusstgarten und andern

stuckhen und guettern, auch leimb- und netzhitten, reisgejaiden, vischwayden auf dem Ynnfluss, walden, holzbesuechungen, ursprungen, prunnen, wasserflussen, wun, wayden, wegen, steig, siegen und allem dem, so darzue befreidt, begnadt, geziert, geert und verliehen, darzue auch der siz Freydenegg genant, auch daselbs zu Paumkirchen glegen sambt der eemüle, mülschlag und stampf und allen darzue gehörigen rechten, gerechtigkaiten...

Der Kaufpreis für diesen Besitz hat 2350 Gulden und 50 Gulden Kaufprämie betragen. Besiegelt wurde die Urkunde auch vom Ehemann und vom Vater der Verkäuferin. Sein erhofftes, ungetrübtes Glück hat Christoph in Wohlgemutsheim nicht gefunden. Schon bald gab es Meinungsverschiedenheiten und sogar Streit mit der Nachbarschaft zu Baumkirchen wegen zuständiger Steuerzahlungen. In einem Schreiben führte Christoph aus, Wohlgemutsheim steuere mit dem Adel, das guet Freydnegg aber mit den nachpern. Da jedoch ein Adeliger Besitzer von Freudenegg sein, führt Christoph weiter aus, solle derselbe weder mit der dorfmaisterey oder schüchhung zum malefiz...und anndern unadelich nachperlichen rechten nit beladen werden. Es wurde auch Klage darüber geführt, dass Christoph zuviel Schafe halte. In einem Schreiben des tirolischen Kanzlers Mathias Alber vom 13.Dezember 1554 erhielt Christoph die Anweisung, nicht mehr als 2O Schafe zuhalten. Wegen dieser und noch anderer Schwierigkeiten hat Christoph die beiden Ansitze mit Zugehör zum 2400 Gulden und 60 Gulden Kaufprämie an Ulrich Geltinger verkauft. Kurze Zeit danach hat jedoch sein Bruder Hans Franz zu Sigmundsried, Rat und Pfleger zu Laudeck, die Ansitze wieder eingelöst. Da für ihn aber solche bede siz sambt der eemül, stuckh unnd gueter inn sonderlicher Betrachtung, das ich die aigner person nit ersizen oder bewonen khan, ganz unglegen waren, hat auch er alles wieder am 24. April 1557 um

3000 Gulden und 50 Gulden Leitkauf an Wolfang Schretter und Frau Elisabeth verkauf. Auf der Urkunde ist das viergeteilte Siegel des Hans Franz in rotem Wachs aufgedrückt. Der Versuch der beiden Brüder Christoph und Hans Franz, hier in der Nähe der Landeshauptstadt Fuß zu fassen, ist nach wenigen Jahren gescheitert. In der Hofstaatsordnung König Ferdinands l. von 1544 für Erzherzog Ferdinand wird Hans Franz von Wehingen als Silbercamrer aufgeführt.( heutiger Finanzminister ) 1557 erhält er 2000 Gulden als Gnadengabe für seine treuen Dienste gegenüber dem Landesherrn. 1562 war er Mitglied der Visitations- und Reformationskommission im Bergwerksort Joachimstal, die im Auftrag des Kaisers die Beschwerden der Bergleute untersuchen sollte. Es wurden viele Gebrechen und Übelstände erhoben, und über den Bericht der Kommission in Anwesenheit der Erzherzoge Maximilian 2 und Ferdinand, Statthalter in Böhmen bis 1567, zu Prag debattiert, worauf dann die k. Resolution vom 2. März 1564 erfolgte. 1559 sendet ihn Erzherzog Ferdinand mit einem silbernen Trinkgeschirr als Geschenk zur Hochzeit des Georg Freiherrn von Firmian mit der Tochter des Christoph Fuchs von Fuchsberg. Desgleichen läßt sich der in Prag weilende Erzherzog Ferdinand bei der Hochzeit der Tochter seines alten Dieners und Kämmerers Franz von Wehingen mit Kaspar Pair zu Caldif vertreten und den Brautleuten ein Trinkgeschirr im Wert von 100 rheinischen Gulden überreichen. Dieses Silbergeschirr wurde bei Joachim ]ennisch, Bürger zu Augsburg, bestellt. Die tirolische Kammer hat dafür 82 Gulden und 21 Kreuzer bezahlt. Und schließlich hat ein silbernes, vergoldetes doppeltes Trinkgeschirr 101 Gulden und 25 Kreuzer gekostet, das ebenfalls in Augsburg angefertigt wurde und von Kaiser Maximilian II. als Hochzeitsgeschenk für Franz von Wehingens Tochter Leonora (ihr richtiger Name war Helena), Braut des

Christoph von Knillenberg, bestimmt war. 1573 vergütet die tirolische Kammer dem Franz von Wehingen die Kosten des Verpackens und Versendens eines Trabharnisches, welcher auf Befehl Erzherzog Ferdinands von dessen Hofplattner für Herzog Friedrich von Bayern geschlagen worden war. Und schließlich berichtet die Innsbrucker Chronik zum 20.Mai 1573, daß Erzherzog Ferdinand die Fahnen der vorjährigen Fronleichnamsprozession durch seinen Kammerrat Franz von Wehigen wieder hat aufstellen lasse.

lm Verzeichnis der Verschreibungen über die Pflege und Pfandschaft Laudeck erwähnt Christoph Vintler von Plätsch eine Bewilligung von Erzherzog Ferdinand vom 7. März 1573 über 2000 Gulden Gnadengabe an Hans Franz von Wehingen, die zu der bisherigen Pfandsumme von 3000 Gulden geschlagen werden sollten. Er sollte die Pfandschaft sein Leben lang und seine Erben nach seinem Tode 15 weitere Jahre unangefochten behalten dürfen.

Sehr wahrscheinlich handelt es sich hier um die weiter oben zum Jahre 1557 bereits erwähnte Gnadengabe. Nach Hans Franzens Tod ist die Pfandschaft an seine einzige Tochter Helena, die Frau des Christoph von Knillenberg, gefallen. Am 13.November 1578 wird ihnen, wie vorgesehen, die Pfandschaft Laudeck auf 15Jahre, vom Tod des von Wehingen an gerechnet, verschrieben. Am 20.Juli 1592 erfolgte eine Verlängerung auf weitere 10Jahre. Am 15. August 1599 ging Laudeck auf die beiden Söhne der Helena, Christoph Franz und Andreas, über und nach deren kinderlosem Tode 1608 auf Christoph Vintler von Plätsch. Im weiteren Erbgange ist 1655 Freiherr Johann von Spaur in deren Besitz. Bis 1830 blieb die Pfandschaft bei dieser Familie.

Das Schloß Sigmundsried, das nicht zum Bestand der Herrschaft Laudeck zählte, gehörte bis 1608 ebenfalls den Herren von Knillenberg zu eigen. Später ist es im Besitz der Familie Sterzinger, die 1684 mit demselben als Prädikat geadelt wurde und durch mehrere Generationen das Pfleger- und Richteramt von Laudegg im Auftrag des Pfandherrn, der Grafen von Spaur, innehatten.

Hans Franz war verheiratet mit Maria Magdalena von Schurff zu Schönwert. Die Schurff sind Ende des 15.]ahrhunderts aus Bayern nach Tirol gekommen, und auch der letzte männliche Sproß des Geschlechts, der am 13. September 1688 gestorbene Ferdinand, ist wiederum in der alten Heimat in Prien beerdigt worden.

Wohl der bedeutendste des Geschlechts war Wilhelm seit 1511 Kammerdiener Kaiser Maximilians, Propst und Pfleger zu Ambras, 1521 Rat Erzherzog Ferdinands I., der Ende 1526 zum König von Böhmen und Ungarn, 1531 zum deutschen König gewählt und 1558 zum Kaiser gekrönt wurde. Am 2.November 1563 ist Wilhelm gestorben. Seit 1510 war er verheiratet mit Veronika, der Tochter des Hanns Paumgartner aus Kufstein. Von den Fiegern hat er das Schloß Schönweer (Schönwerd - Schönwerth) in Volders erworben und sich nach diesem Sitz genannt. 1530 hat eine Tochter von ihm geheiratet und vom Landesfürsten ein Trinkgeschirr als Geschenk übereicht bekommen. Wir können ohne Bedenken annehmen, daß hier die Tochter Magdalena gemeint war, die den Georg Philipp von Schrofenstein geheiratet hat. Seit 1501 waren die Brüder Rueland und Sigmund von Schrofenstein im Besitz des Lehens

Bideneck, unweit von Laudeck flußabwärts gelegen. Rueland ist 1528 gestorben, und das Lehen ist auf seinen Bruder und seine beiden Söhne Christoph Erich und Georg Philipp übergegangen. Nach dem Tod seines Bruders 1541 blieb Georg Philipp der alleinige Leheninhaber. 1546 ist auch er als der letzte männliche Sproß des Geschlechts gestorben. Sein Wappen und das seiner Frau Magdalena sind heute noch auf den Kacheln eines stattlichen Ofens in der Wohnstube auf Schloß Bideneck erhalten. Auch in der Kirche in Volders befindet sich ein Grabstein aus rotem Marmor mit den Wappen Schrofenstein und Schurff. Die Witwe Magdalena hat in zweiter Ehe Hans Franz von Wehingen auf der nahen Burg Sigmundsried geheiratet . Zwei Töchter sollen aus dieser Ehe mit Hans Franz hervorgegangen sein. Die eine, deren Name nicht genannt wird, hat 1560 Kaspar Pair zu Caldif geheiratet. Erzherzog

Ferdinand, der in Prag weilte, hat sich bei der Hochzeit vertreten und den Brautleuten ein Trinkgeschirr überreichen lassen. Auch der Kaiser hat ein Silbergeschirr überreichen lassen, das bei Joachim Jennisch in Augsburg gekauft worden war. Nach den obigen Ausführungen kann Hans Franz von Wehingen erst nach 1546 Magdalena, die Witwe des Georg Philipp von Schrofenstein geheiratet haben. 1560 wäre eine Tochter aus dieser Ehe aber noch nicht einmal 14]ahre alt gewesen. Nun hat der fürstbischöfliche Rat und Hauptmann zu Brixen, Caspar Payr zu Caldif, im jahre 1560 eine Maria von Schrofenstein geheiratet, die 1570 gestorben ist. Caspar selbst ist 1582 zu Brixen gestorben“. Diese Tatsache berechtigt zu der Annahme, daß 1560 nicht eine Tochter des Hans Franz geheiratet hat, sondern eine Stieftochter, die eben mit ihrer Mutter Magdalena Schurff-Schrofenstein in der Familie des Hans Franz von Wehingen gelebt hat und später allgemein als seine Tochter angesehen wurde. Auch Mayrhofen erwähnt eine solche Tochter nicht. Burgklehner nennt überhaupt keine Kinder des Hans Franz. Zweifelsfrei ist aber Helena, die 1572 den Christoph von Knillenberg geheiratet hat, eine Tochter des Hans Franz. Kaiser Maximilian II. hat der Braut ein silbernes, vergoldetes, doppeltes Trinkgeschirr überreichen lassen, das in Augsburg hergestellt wurde. (Die Tochter wird bei dieser Gelegenheit Leonora genannt.) Diese einzige Tochter Helena hat später das Schloß Sigmundsried geerbt und ihrem Gatten zugeführt. Auch die Pfandschaft Laudeck ging nach dem Tode des Vaters auf sie und ihren Gemahl über. Hans Franz soll nach Mayrhofen eine zweite Ehe eingegangen sein mit Maria von Neudeck, die nach seinem Tode Melchior von Seltenhoven geheiratet haben und 1602 gestorben sein soll. Anhaltspunkte für diese Angaben konnten leider nicht gefunden werden. In seiner Stammtafel erwähnt Mayrhofen auch einen Sohn des Hans Franz mit Namen Leopold, der mit Lukretia von Knillenberg verheiratet war, aber anscheinend schon vor dem Vater kinderlos gestorben ist. Auch über den Sohn ist nichts Näheres bekannt.

Burgklehner nennt in seiner Stammtafel noch zwei weitere Geschwister des Christoph und des Hans Franz von Wehingen, nämlich eine Barbara, die mit Eustachius von Stamp verheiratet und 1572 Witwe war, sowie einen Leopold, der mit Anna Schweickl verheiratet war und drei Töchter hatte. Auch Mayrhofen erwähnt eine Barbara von Stampa, geborene von Wächingen, weiß aber nicht, wessen Tochter sie gewesen. Zum besseren Verständnis der

möglichen genealogischen Zusammenhänge muß hier auf die Herren von Stamp etwas näher eingegangen werden, da über sie im Schrifttum im allgemeinen nicht viel berichtet wird. Die von Stampa (Stamp - Stampf) waren ein adeliges Geschlecht, das sich nach dem Ort Stamp in Graubünden nannte. Ein Bartholme von Stampa hatte im jugendlichen Alter von 18Jahren im Engadiner Krieg 1499 an der Calvenschlacht bei Glurns teilgenommen. 1538

stand er mit drei Bündner Kompanien im Dienst Kaiser Karls V. 1569 ist er gestorben. Sein gleichnamiger Sohn war 1579/1580 Landeshauptmann im Veltlin. Er war vermählt mit Anna, der Tochter des 1573 hingerichteten Dr.]ohann von Planta. Von den Planta hat er die Herrschaft Rhäzüns erhalten. 1580 ist er gestorben. Am 24. Februar 1555 erhalten der kaiserliche Leibtrabant Hans Viktor von Stamp, Eustach, Trojan, Hans, Viktor Brüder von Stamp eine Wappenbesserung, und kurze Zeit danach bittet der Hauptmann der Herrschaft Rhazüns für sich und seinen Bruder Anton von Stamp um Verleihung desjenigen Wappens, welches die Röm. Kgl. Mjt. seinem Vetter, dem R. K. M. Trabanten Hauptmann Hans Viktor vom Stampp und dessen Bruder Eustach der Stamppen altes Wappen gebessert. Am 19.November 1555 wurde diese Verleihung bewilligt. Das Wappen ist ausführlich beschrieben. Die Wiedergabe bei Siebmacher weicht davon etwas ab. Eustach war 1558 kaiserlicher Pfleger auf Tarasp im Unter-Engadin. Ein Zweig der Familie hatte sich in Matrei in Triol niedergelassen. Öfters genannt wird Hans Viktor, der von 1565 bis 1575 Stabel- und Küchenmeister sowie Hofrat unter Erzherzog Karl war. Sein Sohn Trojan erhielt am 22. März 1575 noch 800 Gulden ausbezahlt, die der Erzherzog seinem verstorbenen Vater schuldig war. 1562 gibt Kaiser Ferdinand dem Hans

Viktor von Stamp, seinem Rat und getreuen Hauptmann, Eustachien, seinem Bruder, sowie Trojan und Hinse von Stamp Vettern, die Freiheit, mit rotem Wachs zu siegeln. Und schließlich wird Hans Viktor, Rat und Oberststabelmeister am 26. März 1570 in den Ritterstand erhoben. 1565 kauft Hans Viktor von Stamp von Hillebrandt von Wangen den halben Teil von

Schönweer, den die Gebrüder und Ritter Viktor und Eustachius von Stamp zu Matrei später wieder an Anna Schurffin, geborene Khuenin von Belasy, um 3321 Gulden veräußern. Zum ]ahre 1567 erwähnt Schifer einen Ritter Jakob von Stamp und dessen Söhne Trojan und Viktor sowie die Töchter Salome, Ehefrau des Hans von Hohenkirch, und Maria, Ehefrau des Melchior von Masleo. Und schließlich erwähnt Schifer zum Jahre 1572 eine weitere Urkunde, in der genannt werden Hans Viktor von Stamp zu Matrei, Ritter, Erzherzog Karls

Hofrat und Stabelmeister, Leonora von Wangen, Eustachiussen seines Bruders Wittib, Hans Franz von Wächingen, Fürstlich Durchlaucht Erzherzog Ferdinands Kammerrat und Cammerer, sowie Christoph von Wächingen, oberösterreichischer Regimentsrat, sein Bruder. Auf diese letzte Urkunde bezieht sich sehr wahrscheinlich Burgklehner. Nach Schifer hat die Witwe des Eustachius aber Leonora von Wangen geheißen und nicht Barbara von Wehingen. War Leonora vielleicht die zweite Frau des Eustachius, oder liegt ganz einfach ein Schreibfehler vor? Eine Klärung dieser Frage könnte nur die Urkunde selbst bringen, über deren Verbleib aber keine Angaben gemacht werden können. Über Veits Sohn Leopold sind nur ganz spärliche Nachrichten auf uns gekommen. Er wird nur einige Male als Vater von Töchtern genannt. Wir haben keine einleuchtende Erklärung dafür, warum er zum Beispiel im Zusammenhang mit der Verwaltung der Pfandschaft Laudeck oder des Schlosses Sigmundsried nie erwähnt wird. Er erscheint auch nie auf den Tiroler Landtagen, so wie seine Brüder Christoph und Hans Franz in den Jahren 1559,

1563 und 1568. An den Wehinger-Besitz im oberen Inntal scheint er keinen Anspruch gehabt zu haben. Über seine Lebensdaten besitzen wir keinerlei Hinweise. Er war verheiratet mit Anna Schweickl ab der Kirche zu Malsch oder Malsegg. Am 28. März 1587 ist Hans Schweickl, der letzte dieses Namens, gestorben. Er wurde in der St.]akobs-Pfarrkirche zu Innsbruck beigesetzt. Über seine Verlassenschaft ist eine umfangreiche (27 Blätter) Niederschrift erhalten, in der die ganze Verwandtschaft aufgezählt wird. Namentlich werden insbesondere die drei Schwestern Sophie, Leonora und Apollonia von Wehingen mit Ehemännern genannt, die Töchter der Anna Schweickl.

Sophie von Wehingen war seit 23. Mai 1577 verheiratet mit Balthasar Freiherr von Schrattenbach, Kämmerer Erzherzog Ferdinands. Als Vater der Sophie nennt die Chronik der Grafen von Schrattenbach ausdrücklich Leopold von Wehingen zu Sigmundsried aus Tirol und als Mutter Anna Schweickhlin. Im Alter von 29Jahren ist Sophie am 1.April 1583 wahrscheinlich an der Geburt ihres Sohnes Karl gestorben. Auch sie liegt begraben in Innsbruck in der Pfarrkirche St.]akob. Von den vielen Grabdenkmälem und -platten in dieser

Pfarrkirche ist heute nichts mehr vorhanden. Bei der Renovierung der baufälligen Kirche in den jahren 1717 bis 1724 wurden alle Gräber beseitigt.

Sophie hatte zwei Söhne, Ferdinand, der in jugendlichem Alter gestorben ist, und Karl, geboren am 31. März 1583 und gestorben in Madrid am 17.Mai 1607. Dort liegt er bei den Karmelitern begraben. Der Vater, Balthasar, war 25 Jahre lang oberster Hofmeister. Am 2.April 1618 ist er gestorben und in der St. Ägydius-Kirche in Graz beigesetzt worden. Apollonia von Wehingen war verheiratet mit dem Rat Dr. Mathias Ulpianus Moser. Leonora, die dritte Schwester, war verheiratet mit Laurenz von Battaglini aus Neapel,

Ritter des St. Stephan-Ordens. Aus zwei Briefen, die sie in den jahren 1587 und 1594 aus dem fernen Neapel an Erzherzog Ferdinand geschreiben hat, erfahren wir ihr weiteres Schicksal. Am 5. Oktober 1587 schreibt sie, ihr Vetter Hans Franz von Wehingen und alle ihre Vorfahren hätten dem Haus Österreich gedient; sie selbst habe nur der hochlöblichen gedächtnis Groß-Herzogin zu Florenz gedient. Dann sei sie vom Erzherzog gen Nepaolis verheiratet worden. Zehn Kinder habe sie geboren, besitze aber wenig Gueth zu sofuiel Kindern. Zwei oder drei Kinder wollten nun die geistliche Laufbahn einschlagen oder in den Johanniter-Ritterorden in Florenz eintreten, und dazu benötige man den Nachweis der adeligen Abstammung. Sie bittet den Erzherzog um die Bestätigung dieser Abstammung. In ihrem Schreiben fährt sie weiter fort: Ich weiß, daß meiner Frau Mutter Mutter nit Edl ist gewesen, schadt nichts, daß ichs nit von Meiner Frau Mutter Seiten hab. Es ist genug, daß mein

Frau Mutter von Adl sei und daß ich adlich gehoren sei... Es ist genug, wenn ]er F. H. die prooa von meines Vatters Seitten und daß ich ehlich sei .... Sie bittet um diese Gnade, daß ich in fremden Landen pin und hab auch nichts von meinem Heimat gehaht... Sie möchte ihren Kindern behilflich sein, so sie nit Gueht hahen. Leonora beklagt sich, daß sie alle Tage von ihren Schwiegereltern dieserhalh hedrangt werde. Sie drückt die Hoffnung aus, daß der Erzherzog ihr soliches Almosen auch tun werde, das mich mein frau Schwiger nit alle Tag also

plag von der hochlöhlichen gedächtnis meiner aller gnadigsten Frauen wegen daß sie Ursach ist gewesen daß ich in fremde Land kumen hin. Sie unterschreibt: Leonora fon Wdchingen Battaglinia. Aufgedrückt ist ein Siegel, das mit Papier abgedeckt ist. Soweit erkennbar, stellt es aber nicht den Zickzackbalken dar. Eine entsprechende Adelsbestätigung hat die Kanzlei in Innsbruck auch ausgestellt. Das Kanzleikonzept und die Ausfertigung selbst vom 31. März 1588 sind im Tiroler Landesarchiv noch erhalten 75. In diesen Dokumenten wird ausgeführt, daß Eleonora von Wehingen mit Zustimmung der jetzt verstorbenen Großherzogin johanna von Toskana, Schwester des

Erzherzogs, mit dem Baron Laurenz von Battaglini aus Neapel verheiratet worden sei. Die Adelsbestätigung sei erforderlich, da in Neapel, das sehr weit entfernt von ihrer Heimat liege, ihre Familie nicht bekannt sei. Ihre Eltern Leopold von Wehingen in Sigmundsried und Anna Schweickl von Malseck werden aufgeführt, dann ihre väterlichen Großeltern Veit von Wehingen in Sigmundsried, der eques auratus, Kaiser Ferdinands oberösterreichischer

Regimentsrat und oberster Feldzeugmeister, und Francesca a Castiono; und schließlich die mütterlichen Großeltern Kaspar Schweickl von Malseck und Anrıa I-Iauserirı von Feldkirch. Zur Bekräftigung des Adels werden eine ganze Reihe bekannter Angehöriger des Geschlechts genannt, so Rudolf (richtig Reinhart) von Wehingen, eques auratus, Herzog Leopolds oberster Marschall und Landvogt im Thurgau; Berthold, Bischof von Freising und Reichsfürst; Konrad von Wehirıgen, johanniter-Komtur in Feldkirch (Campus Difui Petri) und Tobel; und schließlich Hans von Wehingen, Erzherzog Sigmunds Rat und Kämmerer. Aus jüngster Zeit werden genannt Christoph von Wehingen in Sigmundsried, Regimentsrat in Tirol, und Hans Franz von Wehingen in Sigmundsried, Kammerrat in Tirol. Die Ausfertigung trägt die Unterschrift Erzherzog Ferdinands. Zwei Einschnitte für die Siegelschnur sind vorhanden. Man gewinnt jedoch den Eindruck, daß ein Siegel gar nicht angebracht war. Der

Vermerk auf Leonoras Bittschreiben: Nota ist auf ]r Suppli/eation d. 27. Agost. ao. 88 Ellpadiert (expediert?) worden, legt die Vermutung nahe, daß die Adelsbestätigungsurkunde gar nicht abgesandt worden ist. Am 26. August 1594 wendet sich Leonora daher emeut an den Erzherzog. Sie bittet umh Urlehundt und Zeugnus das ]r Vatter und Muetter auch En und Enn geporne 'von Adel seien, wie ein Kanzleivermerk auf dem Schreiben besagt. Nach der üblichen, wortreichen Einleitung fährt Leonora fort: ...vor trey oder fvierjaren das mierjer F. H. ain privolegg prief die Gnadt tan hatt yetzund wolt mier ainer meiner Sun das Kreuz zuo Florenz nemen und der prifuoleggio nendt nicht mein Muetter oder meines Vatters muetter so leinden sy /eain Kreuz nemen so pitt ich Eurer F. G. sy woll mier die groß Gnadt thuon und mier ain Prieff oder prifvolegg gehen das mein Frau Muetter vom Adel sein und ehlich geporen und also meinens Vatter muetter dan Er werdt mein herren und meinen leinden ain große scbandt die schweilelicben sein von Adl und meines Herrn Vatters Frau Muetter die ist nur von perren von Adel geporen. Mein Frau Muetter hatt Anna gelıaist und von Geschlecht Scbweilelin meines Vatteren Muetter die hat Francesca gebaissen von Caszione. Der Erzherzog möge ihr solche Gnadt nicht 'versagen dan ich 'werdt noch vill pesser gehalten werden als itz gehalten pin und 'werdt noch alle Tag von meiner Sclıwiger Herren miessen. .. Sie unterfertigt den Brief: Gar untertanigste geborsamiste Dienerin Leonora Battaglina von Wäcbingen. Auch dieser Brief trägt ein aufgedrücktes,

abgedecktes Siegel so wie das frühere Schreiben vom 5. Oktober 1587.

Dies ist die letzte Nachricht, die von Leonora auf uns gekommen ist. Über die angebliche Schwester Veits von Wehingen, Maria Eleonore von Neuhaus, wird bei der Erörterung der Siegel und Wappen der Tiroler Wehinger ausführlicher eingegangen werden. Andere Glieder des Tirolischen Zweiges der Herren von Wehingen sind nicht bekannt. Vor dem Auftreten dieses Zweiges haben im Land Tirol jedoch schon andere Herren von Wehingen gewirkt, die

dem Wappen nach dem schwäbischen Geschlecht angehört haben. Es sei nur an Reinhard von Wehingen und dessen Sohn Albrecht erinnert. Wahrscheinlich gehört hierher auch jener Heinrich der Wehinger, der 1387 inmitten anderer Adeliger als Schiedsmann und Siegler in einem Streit zwischen Adeligen genannt wird“. In den dreißiger jahren des 15.]ahrhunderts begegnen wir einem Konrad von Wehingen, Rat und Kammermeister des am 24.Juni 1439 gestorbenen Herzogs Friedrich IV., und 5O]ahre später einem Hans von Wehingen, Rat Erzherzog Sigmunds. Auch diese beiden sind aus Schwaben, aus Rottenburg am Neckar in der Grafschaft Niedernhohenberg nach Tirol gekommen, wo sie in Diensten des Landesfürsten gestanden haben. Über sie wird später noch ausführlich berichtet werden. Otto Stolz erwähnt in seiner Landesbeschreibung von Tirol im jahre 1466 die Brüder Hans und Paul von Wehingen. Marg. Köfler nennt die beiden Brüder richtig von Veclringen. Aus

weiteren Urkunden im Tiroler Landesarchiv kann entnommen werden, daß sich die Brüder nach dem Ort Veching (Föching, in der näheren Umgebung von Bad Tölz und Tegernsee) nannten. Mit den Wehingern können sie demnach nicht in Verbindung gebracht werden77. Im 15._[ahrhundert und später begegnen wir in Tirol aber Personen, die sich »Wehinger, Wechinger, Weichinger«, gelegentlich auch »von Wehingen« nannten. Ganz offensichtlich haben sie aber keinem Zweig des Adelsgeschlelchts »von Wehingen« angehört. Ungeklärt ist, woher sie nach Tirol gekommen sind. Aufsclılußreiche Hinweise könnte unter Umständen die Überprüfung der vereinzelt noch vorhandenen Siegel bringen. Im Verzeichnis der Untertanen des Tiroler Landesfürsten im Inntal und im Vıntschgau vom jahre 1427 werden vier Familien ››Wehinger« aufgezählt, die in Galtür ihren Wohnsitz hatten 78. Galtür war eirıe Gründung der Walser, die zu Beginn des 14.]ahrhunderts diese Gegend und andere Hochtäler bis hinein nach Italien besiedelt hatten. Sie sind aus der Schweiz (Wallis und Graubünden) und ursprünglich auch aus dem süddeutschen Gebiet hierher gezogen. Die Walser waren »Freie« und hatten ihre eigene Gerichtsbarkeit. Namentlich werden die Väter und Kinder der vier Familierı aufgezählt: Hans Wehinger, sein Weib und die Kinder Hennsl und Greth, Kristan Wehinger, sein Weib und die Kinder Jost und Greth, Peter Wehinger, sein Weib und die Kinder Hennsel, Kaspar, Oswalt, Peter, Anna und Barbara, Oswalt Wehinger, sein Weib und die Kinder Henßel. Sehr wahrscheinlich handelt es sich bei den bürgerlichen Wehingem, denen man gelegentlich in Tiroler Unterlagen begegnet, um Nachkommen dieser Familien. Die nachfolgenden Nennungen sollen Hinweise über die Verbreitung der Wehinger in Tirol und Anreiz zu weiteren Forschungen in dieser Richtung sein. In Innsbruck leben heute zum Beispiel eine größere Anzahl von Wehingem. 1394 kaufen Heinrich Wähinger, Bürger zu Innsbruck, und seine Frau Katrei ein Haus und einen Garten in Innsbruck in der Rumergasse 79. 1521 übergibt jörg von Wechingen das Haus Nr.4 in der Hofgasse, früher Rumer-,Wappen- oder Saggengasse genannt, an Heinrich Hasing, Hofschenk8°. NachKonrad Fischnalers Wappenschlüssel von Tirol siegelt jörg Wehirıger, Bürger zu Innsbruck und Hofschenk Herzog Sigmunds im juli 1492 mit einem Adler.

1606-1646 Klaus Wehinger ist Besitzer des Hauses Inn- und Kaiserstraße 1581.

1400 ist ein Larenz von Wehingen gestorben“.

1418 schwören Andre und Peter Weichinger Urfehde 83.

1421 wird Peter Weichinger als Siegler genannt.

1424 haben Peter Weichinger und dessen Frau Anna Zinsforderungen. Nach Fischnalers Wappenschlüssel hat Peter Weichinger zu Meran am 26.]uni

1416 mit drei Dreiecken gesiegelt.

1438-1452 wird ein ]örg Wechinger, Bürger zu Innsbruck, als Zeuge und Siegler

genannt. Sein Siegel auf den beiden Urkunden von 1452 zeigt einen vom

Betrachter aus gesehen nach links gewendeten Hundekopf einschließlich Hals mit hängender Zunge. Ein Zweig der Wehinger ist in Dornbirn in Vorarlberg seßhaft geworden. Die Familie hat dort zu den ››Freien« oder »Königlichen« gezählt, die nicht durch Leibeigenschaft belastet waren. Demnach haben sie offensichtlich zu den Nachkommen der Walser gezählt. Es werden besonders genannt: 1467 Oswalt von Wehingen von Dorrenbüren (Dornbirn), Siegler für Tyebolt von Granwilss. 1472 die Brüder Harıs, Ulman und Thoman Wähinger zu Dornbirn. 1527 ]osef Wehinger, Ammann zu Dornbirn. 1579 Bernhart Wehinger, alter Ammann des Gerichts Dornbirn. Sein Siegel zeigt ein Tintenfaß, ein kugelförmiges Büchschen mit Schraubendeckel. 1594 Bemhart Wärhinger, alter Landammann zu Torenbeuren. 1502 wird als Zeuge und Bürger in Bozen ein Sigmund Wehinger genannt. 1503 ist sein Bruder Ulrich Wähinger ab dem Schellenberg gestorben und hat die minderjährigen Kinder Symon, Martin und Madalena hinterlassen. Vormund dieser Kinder ist Ulrichs Bruder Sigmund Vähinger, Bürger zu Bozen. Der Hof auf dem Schellenberg wird verkauft. jakob Wähinger, Vetter des Sigmund, siegelt die Urkunde (Siegel fehlt).

1516 Cunrat Wächinger hat eine Behausung und eine Hofstatt in Hertenbergw.

1506 wird eine Cristel Wähinger aus Auer erwähnt, die durch das Gericht Enn befragt wird. Und schließlich muß noch jener Anna Wähinger, Tochter des Cristan Wähinger und Ehefrau des Jakob Gropls zu Prutz gedacht werden, die 1582 bei einer Verhandlung wegen Erbschaftsangelegenheiten vor dem Gericht Laudeck und dem Richter Peter Payr aussagt. Über einige Generationen hinweg kann der Zweig der Wehinger, der sich in der Gegend um Wels in Oberösterreich niedergelassen hat, verfolgt werden. Bei Oskar von Mitis findet

sich eine summarische Übersicht über diesen Zweig mit Angabe der entsprechenden Quellennachweise. Ergänzend hierzu soll in Stichworten auf den Inhalt einiger Urkunden hingewiesen werden. Es war leider nicht möglich, ein Siegel dieser Wehinger einzusehen, das über die Geschlechtszugehörigkeit dieser Personen hätte Auskunft geben können. 1434 Jakob Wehinger von Marchtrenk und seine Frau Barbara werden mit Zehnten zu Strasheim auf dem Winkelhof belehnt. 1443 Die Brüder Wehinger werden mit dem Winkelhof in Strasheim belehnt. 1459 Oswald Wehinger, Bürger zu Wels, wird in Strasheim belehnt. 1457 Oswald Wächinger wird genannt. 1467 Oswald Wächinger stiftet an die Pfarrkirche zu Wels das Kellergut zu Marchtrenk und den Eckgarten zu Wels. 1474 Sigmund Wehinger ist gestorben und hinterläßt eine minderjährige Tochter Martha. Eine Tochter Oswalds soll nach Mitis mit dem Bürger und Amtmann in Gmunden Wolfgang Winter verheiratet gewesen sein, der seit 1432 des öfteren genannt wird. Wahrscheinlich an ihn und seinen Sohn Thoman erinnert der Grabstein in der Pfarrkirche zu Gmunden in Oberösterreich, der aussagt, daß beide im ]ahr 1474 (l479?) gestorben sind92.

Der Vollständigkeit halber muß auch noch ein Georg Wähinger erwähnt werden, der nach Fischnaler das viergeteilte Wappen mit Zickzackbalken und Jünglingsrumpf führte, das aber unter Hinweis auf die Wappenbücher der St. Christophorusbruderschaft am Arlberg und das Wappenbuch von David Solbach († 24. Mai 1591) mit unterschiedlicher I-Ielmzier anzutreffen sei. In einer Urkunde vom 4. Oktober 1437 wird ein Georg Wechinger, Domherr in Salzburg, erwähnt“. Möglich ist, daß hier Zusammenhänge bestehen mit jenem Georg Wehinger, dem Kaiser Sigmund 1433 ein Wappen verliehen hat, oder mit Bruder Jörg von Wehing, Johanniter-Komtur zu Wien, der 1397 genannt wird.

Zum Schluß muß noch auf die Siegel und Wappen der Tiroler Wehinger eingegangen werden. Es müssen hier, soweit dies möglich ist, zum Teil auch scheinbar belanglose Kleinigkeiten erwähnt werden. Unter Umständen können aber gerade diese Kleinigkeiten einen entscheidenden Fingerzeig auf genealogische Zusammenhänge geben. Von den Wehingern in Schwaben und Niederösterreich sind relativ viele Siegel an Urkunden erhalten. Dies kann vom Tiroler Zweig leider nicht behauptet werden. Dafür sind von diesem Zweig aber

Wappendarstellungen in Stein und Glas auf uns gekommen. Das im Stift Marienberg an mehreren Stellen erhaltene Wappen des Abtes Bernhard zeigt das Wehinger Stammwappen, den Zickzackbalken im blauen Feld. Mit diesem Wappenbild hat der Abt auch Urkunden besiegelt, die sich im Archiv des Stifts Marienberg befinden. Veit von Wehingen hat 1530 und 1538 zwei Wappenscheiben anfertigen lassen, die zuletzt im Schloß Sigmundsried angebracht waren, seit 1841 aber im Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck aufbewahrt werden 95. Die Scheibe von 1530 trägt die einfache Umschrift: Veit von Wehingen 1530. Der Schild ist quadriert. Feldl und 4 enthalten das bekannte Wehinger Wappen, Feld2 und 3 eine vom Betrachter aus gesehen nach rechts ansteigende weiße Zinnenmauer mit drei rechteckigen, römischen Zinnen im schwarzen Feld. (Eine andere Art Zinnen, die möglicherweise auch eine politische Haltung andeuten soll, sind die Schwalbenschwanzzinnen, auch Ghibellinische Zinnen genannt, die man vorwiegend in Oberitalien antrifft.) Über Feldl erscheint als Helmzier der Rumpf einer vom Betrachter aus gesehen nach rechts blickenden Jünglingsgestalt mit hinten abfliegender Stirnbinde und beidseitigem Flug, belegt mit dem silbemen Zickzackbalken, alles in den Farben blau/weiß. Nach Mitis soll dieses Kleinod auch an einem Wehinger-Wappen von 1401 des Vfiener Wappenbuches der

St. Christóphorusbruderschaft am Arlberg angebracht sein“. Als Kleinod über Feld2 erscheint ein Flug, belegt mit der Zinnenmauer in den Farben des Wappens schwarz/weiß. Ein solches viergeteiltes Wappen entspricht einem Allianzwappen. Veits Frau Francesca a Castiono oder eine mögliche zweite Frau müßte diese Zirınenmauer im Wappen geführt haben. Mitis9 vermutet eine Wappenvereirıigung mit denen von Neuhaus, da 1529 dem Kaspar von Neuhaus die Vermehrung seines Wappens mit dem seiner Mutter, »der letzten ihres Geschlechts«, zugestanden wurde. Nachweislich gibt es wohl viele Fälle, in denen die Erben das Wappen verwandter, ausgestorbener Familien übernehmen und dem ihrigen beifügen durften. Maria Eleonora, die Mutter Kaspars von Neuhaus, kann demnach nicht, wie Mitis vermutet, eine Schwester Veits von Wehingen gewesen sein. Durch den weißen Zickzackbalken im blauen Feld ist sie wohl als Angehörige des schwäbischen Geschlechtes der Wehinger

ausgewiesen. Vorerst kann sie aber in keinen Zweig dieser Familie als letztes Glied eingereiht werden. Nach Sigmund Kripp hat die Helmzier im Wappen der Eleonora von Wehingen aus »sechs farbengewechselten blauen und weißen Straußenfedern« bestanden“. Nach der Wappenscheibe aus Schloß Sigmundsried war die Zinnenmauer im Wappen von Veits Frau weiß im

schwarzen Feld. Nach Sigmund Kripp zeigte das Stammwappen derer von Neuhaus im schwarzen Feld eine goldene Zinnenmauer mit drei Zinnen.

Das Churfürstlich Bayrische Wappenbuch des 16.]ahrhunderts bringt auf fol.262' das Wappen des Michel von Neuhausen, in schwarz eine gelbe, waagrecht verlaufende Zinnenmauer mit drei rechteckigen, römischen Zinnen. Das Wappen des Kaspar von Neuhausen auf Gmfl Etsch bringt im schwarzen Felde die waagrechte weiße Zinnenmauer. Der weiße Zickzackbalken im blauen 2. und 3. Felde ist oben viermal gebrochen und beginnt von unten nach oben zu verlaufen und endet wieder unten. Das auf der gleichen Seite dargestellte

Wappen eines Achatz Wentzl wiederum bringt in Feldl und 4 in schwarz eine schräg verlaufende weiße Zinnenmauer. Auf fol.262" ist das Wappen des Veit von Wehingen dargestellt, in Feld2 und 3 in schwarz eine weiße Zinnenmauer mit drei römischen Zinnen. Die Mauer ist wohl schräg gestellt, sie verläuft aber, vom Betracher aus gesehen, von links oben nach rechts unten. Und schließlich ist auf fol. 264” das Wappen eines gewissen Ebran wiedergegeben, in weiß eine blaue Zinnenmauer mit drei römischen Zinnen, die ebenfalls von links oben nach rechts unten verläuft”. In allen diesen Wappen ist die Mauer immer mit

römischen Zinnen gekrönt. Aus dem Jahre 1550 ist auch eine Wappenscheibe des Hans Franz von Wehingen erhalten. In Feld2 und 3 ist die Mauer mit Schwalbenschwanzzinnen gekrönt. Das Wappen ist weder mit Helm noch mit Helmzier versehen. Die Umschrift lautet: Hans Frantz von Wehingen

Rö. Kö. Mt. Pfleger zu Laudegg und F. D. Camerer MDL. Ein Siegel des Hans Franz in rotem Wachs an einer Urkunde vom 24.April 1557 zeigt dieses Wappen ebenfalls mit Schwalbenschwanzzinnen. Die Nachzeichnung des Wappens der beiden Brüder Hans Franz und Christoph von Wehingen vom Jahre 1572, die Enkel in seinen Collectaneen bringt, zeigt aber römische Zinnen. Der Zickzackbalken im Wehinger Stammwappen ist hier gestürztm.

Eine andere Wappenscheibe des Veit von Wehingen aus dem Jahre 1538 enthält allein das Wehinger Stammwappen mit Kleinod, jünglingsnımpf mit zwei Flügeln an Stelle der Arme, wie bereits beschrieben beim Wappen von 1530. Die Umschrift lautet: Veit von Wehingen Rö. Kü. May. Rath Obrister Veldtzeigmaister und Pbleger zu Lawdeg/eb 1538. Handelt es sich bei dieser einfachen Ausführung vielleicht um eine Art Amtswappen?

Die Frage, woher die Zinnenmauer ins Wappen des Veit gekommen ist und was sie bedeutet, muss vorerst offen bleiben. Mayrhofen vermerkt hierzu: »Die Läzten von Wehingen haben auch manchmals einen quartierten Wappen gebraucht, nämlich im 1. und 4. Feld ihr altes Stammwappen, im 2. und 3. Feld aber schräg laufende Mauer mit 3 Mauerzinnen versehen, wovon ich aber die Veranlassung nicht anzugeben vermag«. Ebenfalls aus dem Jahre 1550 ist eine Wappenscheibe der Maria Magdalena Schurf, der Frau des Hans Franz von

Wehingen erhalten mit dem Wappen der Schurf. Die Umschrift lautet: Maria Magdalena von Wehingen geborne Schurfin MDL.