Letzten Kriegs Tage im Obergricht :


15. April 1945: Viktor Cerny Gründet die Widerstandsgruppe österreichischen Freiheitsbewegung

24. April 1945: Einrückungsbefehl der Standschützen im Obergricht an die Front (Alpenfestung) .Nach stundenlangem Verhandeln drohten der Kommandant der Standschützen und ein anwesender Funktionär der NSDAP in Landeck, dass bei Nichtbefolgung des Einrückungsbefehles gegen alle Standschützen mit Gewalt vorgegangen werde und auch ihre Angehörigen nicht geschont würden. Diesem Zwange mussten die Standschützen sich fügen. Mit Ausnahme ihrer Führer sind aber alle Standschützen der ausgegebenen Parole von Cerny ( Sich so schnell als möglich zu desertieren und zu verstecken) nachgekommen. Sie sind vor dem Einsatz in die Front von ihren Truppenkörpern desertiert und haben sich in die Heimat zurückgeschlagen.

27. April. 1945 langten kleinere Truppenteile, darunter auch eine Abteilung der Kraftfahrabteilung 6 Kp. 5/63, in Ried ein. Die Abt 5/63 hatte den Auftrag, Proviant vom italienischen Kriegsschauplatz zur Versorgung der deutschen Widerstandslinie im Norden von Tirol zu bringen. Diese Abteilung stand unter dem Befehl des Stabsfeldwebel Rechlin aus Berlin, ihm waren zugeteilt die Obergefreiten Lettner, Brasch, Rıchter, Blonk, Lotz und Patscheider Robert aus Ried. Die komplette Proviantlieferung (mehrere LKW ) wird im Rieder Kloster verstaut und der leidenden Bevölkerung nach und nach verteilt. Die gesamte Mannschaft samt ihrem Führer ist in Ried geblieben und fahnenflüchtig geworden. Sie schlossen sich auch der Widerstandsbewegung Cernys an ( Patscheider und Preisenhanmmer waren verschwägert)


Kraftfahrer Patscheider Robert Abt 5/63 : Die komplette Proviantlieferung (mehrere LKW ) wird im Rieder Kloster verstaut und der leidenden Bevölkerung nach und nach verteilt.




Ende Apil 1945: Die deutschen Truppen, die von allen Seiten durch den Bezirk durchfluteten zeigten aber Ende April deutliche Auflösungserscheinungen. Im Bezirk Landeck waren rund 20.000 Mann – starke SS-Verbände und das 19. und 24. Armeekorps – zusammengezogen worden.

1. Mai 1945 erschien um 6 Uhr früh Forstmeister Viktor Czerny in Richter Preisenhammer Wohnung und teilte ihm mit, dass er die Aktion zur Machtübernahme durch die österreichische Freiheitsbewegung für heute 9 Uhr Abends angesetzt habe. Er solle Vorsorge treffen, dass das Gerichtsgefängnis für die Unterbringung der Schutzhäftlinge bereitgestellt werde. Um 9 Uhr früh wurde durch die Ordonnanz der Freiheitsbewegung Friedrich Glatz in Ried der engere Ausschuß der Freiheitsbewegung zu einer Besprechung in das Gasthaus Linde einberufen. Diesem engeren Ausschuß gehörten an Bez. Abt. Leiter: Gendarmerie Oberleutant Hohenegger als Dienstführender, Friedrich Glatz als Ordonnanz und Waffenbeschaffer Johann Thönie Bauer in Ried, Alois Gamper Nottierarzt in Ried, Hugo Gamper in Ried, Rietzler Josef Gastwirt in Ried, Preisenhammer Emil Richter in Ried. Den Vorsitz bei dieser Besprechung führte der Leiter der Bewegung Viktor Czerny. Von den auswärtigen Widerstandsgruppen waren die Vertrauensmänner der Gemeinde Prutz und Faggen, Franz Freund und Rudolf Heiß zugegen.




Bewachung der Brücken durch die Widerstandsbewegung freies Österreich (Heimwehr Uniform)


2. Mai 1945 In der Nacht des 2. Mai 1945 gegen 22 Uhr wurde das Haus des Forstmeisters Czerny von über 30 Mann des deutschen Militärs und der OT ( Organisation Todt) umstellt und der Leiter der Bewegung Czerny durch Schüsse mit einer MP vom Feldwebel Schmolder erschossen. Zur gleichen Zeit wurden Friedrich Glatz und Oblt. Hohenegger vom OT Hauptmann Frank verhaftet. Glatz wurde schwer misshandelt. Hohenegger einem 1 1/2 stündigen Verhör unterzogen und beide dann vorläufig auf freien Fuß gesetzt. Dem Gendarmerie Oblt. Hohenegger wurde bei seiner Verhaftung die Diensteinteilungsliste der Widerstandsgruppe abgenommen, sodaß nun der Partei und den militärischen Kommandos sämtliche Teilnehmer bekannt wurden. Die Sicherungsposten beim Sprengmittelmagazin und andere Patrouillen wurden in derselben Nacht ausgehoben und verhaftet.


  1. Am 5. Mai 1945 wurde die Stadt Landeck kampflos an die amerikanischen Truppen übergeben. ( US Army 324th Infantry Regiment)


US Army in Landeck : 324th Infantry Regiment


Interview der Kindersoldaten von der US Army




Nach Verhandlungen zogen sich die deutschen Truppen kampflos am 5. Mai aus Landeck-Zams Richtung Oberes Gericht zurück. ( tausende deutsche Soldaten und Kriegsgeräte trafen sich im Obergricht: Fliehende Truppen aus Italien und die 19. Armee von Landeck kommend )

5.Mai 1945 Anton Zauner aus Faggen verhindert die Sprengung von Deutschen  der Pontlatzbrücke ! Nach der Flucht zur Einberufung der Standschützen hörte Zauner Anton von der geplanten Sprengung der Pontlatzbrücke durch Deutsche Truppen ( 19. Armee) . Zauner Anton verhindert allein die Sprengung der Pontlatzbrücke durch Beschuss vom erhöhten Pontlatzfelsen aus auf das Sprengkommando ( 1 Toter Kommandant und einige Verletzte)

6. 5 .1945 Einmarsch der US Armee ins Obergricht

  1. 6.5. 1945 Kapitulation der 19. Armee in Prutz/Ried


Deutsche Truppen nach der Kapitulation beim heutigen Riederhof


Ried: Deutsche Truppen nach der Kapitulation beim heutigen Riederhof



Prutz: Entwaffnung der 19. Deutschen Armee nach deren Kapitulation.



Prutz : Kapitulation der 19. Armee


Prutz: Entwaffnung der 19. Deutschen Armee nach deren Kapitulation.



Prutz Entbruck: Deutsche Soldaten nach der Kapitulation.

Am 7. Mai 1945 stellten die durch das Obere Gericht vorrückenden amerikanischen Truppen den Kontakt zur 5. US-Armee am Reschen her


Nauders : Amerikanische Truppen treffen auf einander ( aus Italien und Deutschland kommend)


  1. Am July übernahmen die Franzosen die Besatzung unseres Tales :


Erster Rieder Nachkriegs Bürgermeister Anton Patscheider mit General Béthouart ( General der Französischen Besatzung in Tirol )