Denkmalgeschütze Objekte Riot

Ehemaliger Edelsitz der adeligen Fam. PAYR

Heute das  Heim St. Katharina


Schon das Portal des Hauses erzählt von dessen uralten Geschichte. Über dem Tor ist das Wappen der Edlen von Payr und seine Ehefrau Ursula Walnöfer 1648. Die von Payr sind kein eigentliches Adelsgeschlecht. In den Urkunden führen sie den Titel Freisaßen: es ist das ein Grundadel, der oft viel älter und ehrwürdiger ist, als  der "VON" Adel.




Schon im Jahre 1306 wird in den Tiroler Raitbüchern ein Hainricus Barvvarus (=Baier, Payr) als Richter in Landeck genannt. Wahrscheinlich gehören die Payr noch zu jenen ersten bajuwarischen Siedlern, welche diese Gegend germanisiert haben. Schon in sehr alten Zeiten erscheinen zwei Linien der Payr  eine in Prutz und eine in Ried.

lm 16. Jahrhundert besitzen die Payr den oberen und unteren Turm in Prutz, die urkundlich immer als adelige Ansitze bezeichnet werden.

Daneben läuft durch Jahrhunderte die Rieder Linie des Payrischen Geschlechtes und es

liegt die Vermutung nahe, dass das mächtige Gebäude, das noch heute den Kern des

Heim St. Katharina bildet, der Stammsitz des Payrischen Geschlechtes ist.

Aus dieser Familie stammt eine Reihe von Richtern, Geschichtsschreibern und anderen

Funktionären des uralten Gerichtes Landeck - Ried.

Oberhalb des Haupteingangs vom Heim St. Katharina zeugt ein Wappen von den Adeligen Payr  dass dieses  Tor früher Haupeingang des Edelsitzes der Payr .

Foto: Patscheider






Bild rechts:  Stephan Krismer (der Tiroler Heldenpriester der im Widerstand 1809 gegen die Bayrischen Besatzer voran ging ) der als Feldkurat einer der Anführer der Oberländerschützen und enge Berater von Andreas Hofer war.




lm Jahre 1830 entdeckte der berühmte Heldenpriester Stefan Krismer (Stöffele ) damals Kurat in Fiss, den ehrwürdigen Payrischen Besitz zu neuem Leben. Er hatte das ganze Anwesen gekauft und übergab es dem Mutterhaus Zams, das hier im genannten Jahre die erste Filiale in Tirol gründete. Schon im Herbst des Jahres 1832 übernahmen die Schwestern auch den Unterricht in der neu errichteten Mädchenschule. Damals war dieses Institut der Barmherzigen Schwestern in Ried ein selbständiges Mutterhaus, wie in Zams und lmst mit eigener Vorstehung und

Noviziat. Darum wird das Heim St Katharina auch heute noch Kloster genannt. lm Jahre 1845 wurde das Noviziat in Ried aufgelöst und im Jahre 1863 wurde diese Niederlassung als Filiale dem Mutterkloster in Innsbruck zugewiesen. Das Institut der Schwestern in Ried übernahmen außer Schule und Kindergarten die Pflege jener Armen und Ärmsten, für die in den Landgemeinden keine Fürsorge getroffen ist: es sind die Gemeindearmen und Geisteskranken.

Nach einer wechselvollen Geschichte als Edelsitz, Mädchenschule , Kloster, Versorgungsheim beherbergt das Haus heute das  Heim St. Katharina das Alten-, Pflege- und Therapiezentrum in Ried ist. Heute bietet das Heim Santa Katharina für 100 Menschen Betreuung und Heimat. Nach einem groß angelegten Um- und Erweiterungsbau vor wenigen Jahren findet man hier Behaglichkeit und fürsorgliche Pflege. Ein professionelles Team von rund 85 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sorgt rund um die Uhr für die medizinische, pflegerische und therapeutische Betreuung unserer Bewohnerinnen und Bewohner.




Sterzigerhaus :



Ansitz der Familie Sterzinger heute Haus der Familie Sailer





Sterzigerhaus : ( heute Sailerhaus ) Wunderschöner Barocker Edelssitz der Familie Sterzinger der von Ihrer Macht  im Obergricht zeugt ( Riesiger Obstgarten ummauert usw.) Der dreigeschossige Bau hatte einst als Sitz des Spaurischen  Patriminialgerichts über Ried hinausreichende Bedeutung, wovon sein stattliches Äußeres kündet. Der blockhafte, im Kern spätgotische Baukörper aus dem 16. und 17. Jahrhundert wird durch einen Blendgiebel überhöht, die Mittelachse der Fassade durch Portal und Erker betont. Die Ortseingliederung an den Kanten und die frühbarocken Fensterverdachungen setzen zusätzliche Akzente. Im inneren zeigen gewölbte Flure und Hallen mit Putzrippen die großzügige Haltung.1961 wurde der Bau unter Denkmal gestellt. Im Jahre 1974 sollte das bewohnte und gut erhaltene Haus der Straßenregulierung weichen. Das Denkmalamt verhinderte dies mit einer anderen Lösung!




Patrizierhaus  ( Schweiglhaus ) : heute Familie Schranz





Das sogenannte Schweiglhaus  in Ried, ist eine ansitzartiges Gebäude in der Nähe des Schlosses Sigmundsried. Im Kern ist dieser Ansitz wohl aus dem 18. Jahrhundert und stand mit dem Schloss in enger Beziehung. So ermöglichte ein heute allerdings zum Großteil eingestürzter Fluchtgang eine ungehinderte Verbindung zwischen dem wahrscheinlich als Verwaltungshaus dienenden Objekt und dem festungsartigen Turm des Schlosses. Das im Kern barocke Gebäude wurde im Ende 19. Jahrhunderts erweitert und erhielt damals die heutige Fassadierung mit bemerkenswerten Volutengiebel geschmückter Westfront. Die giebelbekrönende Wetterfahne trägt die Bezeichnung 1895. Also um 1895 wurde der Ansitz nach Osten um eine Achse erweitert und erhielt dabei den neubarocken Fassadenschmuck. Das Obergeschoß ist vom Erdgeschoß durch ein kräftiges Horizontalgesims abgesetzt. Der geschwungene Volutengiebel reicht über das Dach hinaus. Im ersten Obergeschoß ruht auf einem muschelartigen Sockel ein kleiner Balkon mit gebauchten Schmiedeeisengitter. Im Giebelfeld ist eine Mittelnische und zwei Fenster mit bogenförmigen, durch eine Pilgermuschel gezierten abschluß. 



Pfarrkirche St. Leonhard

Die Grundsteinlegung für das Gotteshaus erfolgte bereits im Jahre 1320. Damals wurde an der Stelle, wo sich jetzt der Hochaltar befindet, eine Kapelle zu Ehren des Hl. Leonhard errichtet. Von 1512 bis 1526 wurde die Kapelle zu einem gotischen Kirchlein erweitert. Der Zubau des Kirchturms in der heutigen Form erfolgte im Jahre 1550. Ein weiterer Ausbau der Kirche zur heutigen Größe wurde dann noch in der Zeit von 1715 bis 1718 durchgeführt.



-1320 Grundsteinlegung

-1512-1526 Verlängerung der 8m langen Kapelle und Ausbau zu gotischem Kirchlein

-Um 1548: Errichtung eines neuen Turmes.

-1715-1718 Vergrösserung der Kirche auf heutige Grösse

-1740 Entschluss zur Kirchturmrenovierung (mit vergoldeter Kupferkugel)

-Renoviert 1975 , 1981 und 2012.



Am Kirchturm in Ried  befinden sich die  selben Wappen wie in der Schlosshalle von Siegmundsried : Wappen Ritter Wehinger und Wappen seiner Frau Francesca von Castiona. Österreichisches Bindenschild, Tiroler Adler, Foto: Patscheider G.



Kapuziner Kloster Ried im Oberinntal 1713


Die Kapuzinerkirche befindet sich im Ortsteil Truyen, und zwar in unmittelbarer Nähe des Lindenplatzes. Das Gotteshaus, das mit dem benachbarten Kloster des Kapuzinerordens direkt verbunden ist, wurde gegen Ende des 17. Jahrhunderts errichtet. Der auslösende Moment für den Bau ist eigentlich in der Gegenreformation zu suchen, da man damit die Absicht verband, dem Vordringen des Calvinismus aus der Schweiz Einhalt zu gebieten. Diese Bestrebungen hatten letzten Endes auch Erfolg, denn seit dieser Zeit wird das Kapuzinerkloster von Männern dieses Ordens geführt, die sich in Ried und Umgebung großer Beliebtheit erfreuen.



Auszug aus Bescheid, Bundesdenkmalamt,


Nachdem 1682 das Kapuzinerkloster in Imst übergeben worden war, ersuchte die Gemeinde Ried im Oberinntal mit den Nachbarorten die geistlichen und weltlichen Behörden im Oberen Gericht, ebenfallsden Bau eines Kapuzinerklosters zu genehmigen und begründete ihr Anliegen damit, dass die Gefahr der Häresie aus dem benachbarten Engadin drohe. ( Religöses Pollwerk zu den Calvenisten im Engadin ) Mit Unterstützung des Pflegers von Laudeck, Andreas von Sterzinger, gelang es schließlich den Brixener Fürstbischof Johannes Franz Graf Khuen von der Notwendigkeit eines Kapuzinerklosters in Ried zu überzeugen. Das Kloster wurde mit Dekret vom 24. Jänner 1694 von der zuständigen Kongregation der Kardinäle bestätigt ("Hospitium in loco Riedae committitur"). Während die Kapuziner zunächst noch in das Frühmesserhaus einzogen, konnten sie bald darauf in die neue Klosteranlage übersiedeln, die mit einer aus der Mitte des 17. Jahrhunderts stammenden Loretokapelle verbunden wurde, deren Betreuung die Patres übernahmen.

1705 entschloss sich die Gemeinde, für die Kapuziner eine eigene Kirche zu errichte, die 1713 durch den Brixner Fürstbischof Kapsar Ignaz Graf Küngil geweiht wurde. Bis zu seiner offiziellen Schließung 2006 war das Kloster immer nur von wenigen Patres besetzt, die in die Seelsorge der Region tätig waren und sich überdies der Armen- und Krankenpflege widmeten. Das ab 1694 erbaute ehemalige Rieder Kapuzinerkloster ist ein architektonisch schlichter zweigeschossiger gemauerter Bau mit T-förmigem Grundriss, regelmäßiger Fassadengliederung und Krüppelwalmdach, dessen in west-ost Richtung situierter Gebäudetrakt mit der Loretokapelle verbunden ist, während die Klosterkirche sekundär an den in nord-süd Richtung verlaufenden mittleren Flügel angefügt und mit der Loretokapelle durch einen Quertrakt verbunden wurde. Der in west-ost Richtung verlaufende, an die Loretokapelle anschließende Trakt wird im Erdgeschoß durch einen überwölbten Flur erschlossen, von dem man in die ebenfalls überwölbte Speisekammer und Küche gelangt. Der rechtwinkelig angefügte Nord-Süd~Trakt weist ostseitig im Mittelteil einen Dreiecksgiebel auf und birgt im Erdgeschoss das ehemalige Refektorium mit einfachem Leistengetäfel aus der Zeit um 1900 und die Sakristei.Das ab 1694 unter Einbeziehung der bereits vorhandenen Loretokapeile erbaute, 1705 mit einer eigenen Kirche ausgestattete ehemalige Kapuzinerkloster in Ried im Oberinntal spielte über drei Jahrhunderte hindurch eine wichtige Rolle im kirchlichen und sozialen Leben des so genannten Oberen Gerichtes und stellt ein kulturgeschichtlich bedeutsames Dokument der Tätigkeit des Kapuzinerordens in Tirol dar. Während der Klosterbau selbst dem franziskanischen Einfachheitsideal verpflichtet ist und abgesehen von der Hauskapelle und der ehemaligen Bibliothek keine künstlerisch bemerkenswerte Ausstattung mehr enthält, präsentiert sich die Kirche als typischer Vertreter einer Kapuzinerklosterkirche und birgt eine reiche heterogene Ausstattung, die Großteils noch aus dem Barock, zum Teil auch aus der Zeit um 1900 stammt und somit Zeugnis von der künstlerischen Entwicklung im Tiroler Oberland ablegt. Das ehemalige Kapuzinerkloster in Ried im Oberinntal und die dazugehörige ehemalige Klosterkirche sind daher von geschichtlicher, künstlerischer und kultureller Bedeutung.

Heute ist das Kloster unbewohnt .





Schloss Sigmundsried









Bild Links : 1325 Der Turm zu Ried  ( Mathoy )                   Bild Rechts : 1550 Sigmundsried



Turm-Dorfburg-Jagdschloss-Gerichtssitz- Kulturzentrum?


Im 13. und 14. Jh. diente das Schloss dem Adelsgeschlecht der Herren von Ried als ständiger Wohnsitz. Die Anlage war ursprünglich rechteckig mit östlichem Wehrturm, westlichem Wohnturm und verbindender Ringmauer die den Innenhof bildete. Von Siegmundsried aus kontrollierten die Herren von Ried die Reisenden und Händler, welche hier vorbeikamen an der wichtigen Reschentransitroute. Die Herren von Ried besaßen einen Basilisken (Fabeltier) in ihrem Wappen. Dieser ziert auch heute noch das Gemeindewappen von Ried. 1471/72 erfolgte der Ausbau der Dorfburg zu einem stattlichen Jagdschloss durch den Tiroler Landesfürsten Herzog Siegmund dem Münzreichen. 1550 wurde der Gerichtssitz von der Burg "Laudegg" nach Schloss Siegmundsried verlegt. Das Schloss Siegmundsried hielt die Funktion des Gerichtssitzes bis zum Jahre 1978 ( 428 Jahre  Gerichtsitz „Laudeck-Ried“ im Schloss Sigmundsried). Diese Gerichte hatten früher neben der Gerichtsbarkeit auch die Verwaltung ihres Gerichtsbezirkes inne. Danach war es einige Jahre im Besitz des Österreichischen Bundesheeres. Seit 1999 befindet sich das Schloss im Besitz der Gemeinde Ried mit der Voraussicht ein Kulturzentrum für das Obergricht zu errichten.